Impfung, Fahrkarte und Visa

2 04 2015

So, es gibt wieder etwas Neues zu berichten.
Nicht nur habe ich die Grippeimpfung hinter mir, sondern
es ist auch nach vielen Bemühungen gelungen, eine Fahrkarte nach
Moskau zu kaufen und die Visa auf den Weg zu bringen…

Erster Schritt letzten Samstag: Der Bahnhof von Sokolov, rund zwei Eisenbahnstunden
südlich von Auerbach gelegen. Eine tschechische Schaffnerin im Zug Kraslice-Sokolov  hatte vorher alle relavanten Informationen von Englisch auf Tschechisch übersetzt. Sehr nett.

Im Bahnhof im tschechischen Sokolov war die Aussage der Mitarbeiterin
allerdings ebenso ernüchternd wie die der deutschen Bahn: Der Zug nach Moskau ist voll bzw. er fährt nicht. Alternative Züge: Fehlanzeige.

Dank Madlen sind wir mit dem Zug die 20 Kilometer bis Karlsbad weitergefahren, wo dann der Kauf der Fahrkarte bis Moskau kein Problem darstellte – und nur 3 Minuten dauerte!  Für 160 Euro habe ich nun eine Fahrkarte (inklusive Zuschlag und Bettplatz) bis Moskau für den 18. April.  Kein schlechter Preis für 2000 Kilometer Reiseweg.

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 Fahrschein nach Moskau: Vor dem internationalen Ticketschalter in Karlovy Vary.

Der vielen russischen Touristen in Karlsbad sei Dank ist es zudem gelungen,  1000 tschechische Kronen in russische Rubel umzutauschen. Erfahrungsgemäß haben die Prager Wechselstuben  nur selten Rubel im Angebot. Die russische Währung  werde ich später im Speisewagen brauchen, der im weißrussischen Brest angekoppelt  wird. Hier werden nur Rubel oder Dollar akzeptiert, Euro nur sehr widerwillig.

Am Dienstag erfolgte dann ein nicht unwesentlicher Schritt: Die Beantragung der Visa bis
Vietnam. Ein Heidenpapierkrieg!

Eine Chemnitzer Agentur übernimmt für mich die Einholung der Visa, vielen Dank an dieser  Stelle an Marcel für das geduldige Warten in Chemnitz! Das russische Visum kann nur online beantragt werden,  weiterhin sind eine aktuelle Gehaltsbescheinigung des Arbeitgebers sowie ein Sonderschreiben der Auslandskrankenversicherung notwendig, aus dem  hervorgeht, dass die weltweite (!) Versicherung explizit auch in Rußland gilt. Dabei werden nur rund  40 Deutsche Versicherungsunternehmen akzeptiert. Zudem gestattet die  Russische Föderation nur 19 Tage Aufenthalt, wenn man wie ich keine Buchungsbelege irgendwelcher  Hotels vorweisen kann.

Das weißrussische Visum erhält man erst, wenn man das Visum des Folgelandes – also Rußland – bereits hat.  Auch hier ist ein Sonderschreiben der Auslandskrankenversicherung notwendig.

Das chinesische Visum ist mit seinem vierseitigen Antrag das umfangreichste. Ab Ausstellung ist es drei Monate  gültig. Man darf also auf dem Landweg nicht allzu lange bummeln, sonst ist das Visum fast abgelaufen wenn man  nach wochenlanger Reise China erreicht hat. Es kann vorkommen, dass auch nur eine einmonatige Aufenthaltserlaubnis  erteilt wird, sagt die Agentur.

Der vietnamesische Visumantrag musste komplett neu erstellt werden. Ich hatte  den Antrag bei der Botschaft in Berlin heruntergeladen, beantragt  wird das Visum aber in Frankfurt, weshalb – warum auch immer – ein  anderes Formular notwendig war.

Jedenfalls „reist“ mein Reisepaß derzeit quer durch Deutschland, hin und her zwischen Botschaften  und Konsulaten in München, Berlin und Frankfurt. Alle Visa sind auf „Expressbearbeitung“ beantragt, was für  480 Euro nicht billig ist. Sollte ein Visum zeitlich nicht passen, werde ich wohl  die erste Routenänderung schon vor der Abfahrt vornehmen müssen. Und sollte der Paß bis zum 17. April  nicht wieder in meiner Hand sein, werde ich wohl das Abfahrtsdatum korrigieren müssen. Dann heißt es wieder: Auf  zum Bahnhof nach Karlsbad.

Euer Olli



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